Donnerstag, 4. April 2013

Oster-Special

Die Zeit fliegt zur Zeit nur so an mir vorbei,
zwar habe ich letzte Woche mein Mittwochsessen geknipst, kam aber einfach nicht dazu es hochzuladen. Deshalb gibt es bei mir auch eine Auswahl querbeet der letzten Woche.
Ich kann nur mit dem Kopf schütteln, so seltsam ist meine Zeitplanung momentan.
Ich schaffe es entweder nicht oder kann mich nicht aufraffen, dabei lese ich eigentlich auch selber so gerne Eure Blogs.
Das Studium verschluckt momentan viel Zeit und Nerven, schürt Zweifel.
Hochzeitsplanungen so schön sie sind, sind vor allem eben Planungen, bei denen man rumtelefonieren und hinterherlaufen muss. Zum Glück haben wir die Location schon und glücklicherweise kümmert sich Flo gerade um das Meiste.
Einige Freunde habe ich nun lange nicht gesehen, weil ich immer denke "nee, in den 2 Stunden musst du noch was für die Prüfung machen" was ich dann doch nicht tue, meine Freunde aber trotzdem nicht gesehen habe.
Irgendwie ein kleines Dilemma!
Ich nutze schon Hoffnungs-Bachblüten, vielleicht bringts ja was.

Letzte Woche hatte ich ein langes Gespräch mit meiner Freundin und irgendwie landeten wir wie immer beim Thema Essen und leider scheint mein Umfeld zu glauben, dass ich gerne damit prahle wie ich mich ernähre und dass ich damit so viel abgenommen habe.
Ich war etwas irritiert, denn eigentlich versuche ich auf Zusammkünften, Parties etc. so wenig wie möglich über das Essen zu reden, weil es mich einfach nervt!
Wir sitzen dann beispielsweise mit Menschen zusammen, die wir kennen, die aber nichts über unsere Ernährung wissen, dann geht jemand vorbei und wirft sozusagen in den Raum "Das ist alles vegan. Das haben die Beiden mitgebracht." und schon wird nachgefragt, natürlich brenne ich dann dafür und möchte es den Menschen erklären, wieso, weshalb, warum.
Aber es gibt so viele Aspekte, dass ich mich manchmal selber bremsen muss, sonst sind so "Mainstream"-Menschen schnell gelangweilt, weil sie nicht mehr folgen können oder wollen.
Wir hatte allerdings nie den Eindruck, dass wir die Leute vollquatschen, sondern irgendwer immer das Wort "vegan" in den Raum warf und wir dann Fragen beantworten sollten.
Und trotzdem wirkt es so, dass wir damit anfangen!
Kennt ihr das?
Dass ich abgenommen habe, stellen ja die anderen immer wieder fest, das sage ich ja auch nicht von mir aus!
In diesem Fall war es auch so, dass meine Freundin meint, dass wir bei jedem Treffen über meine Ernährung reden, allerdings finde ich das total normal! Sie will z.B. abnehmen und darüber reden wir dann ja auch bei jedem Treffen. Deswegen finde ich sie ja auch nicht nervig, obwohl ich die Methoden doch fraglich finde.


Und dann finde ich bei Carola noch diesen Link und Julia spricht mir in dem Fall aus der Seele.
Ich finde vieles nicht richtig und doch muss ich zusehen.
Es geht bei einer "Freundin" sogar so weit, dass sie richtig ekelig wird, wenn es um mein Essen geht.
"Hör mal mit der Ökoscheiße auf" oder in einem Fall einfach nicht auftaucht, obwohl sie zum Essen (bei einer Freundin) eingeladen ist und auch nicht absagt oder bescheid gibt, dass sie später kommt, weil sie vorher erfahren hat, dass es Tofubolognese gibt. Und zwar wegen mir. Sie sei schon bei McD gewesen, weils da wenigstens schmeckt und sie von Grünzeug eh nur Ausschlag bekommt.
Oder ein Bild gegen Tierversuche bei Facebook liked und auf meinen leisen Einwand (in einer größeren Gruppe, also hab ich nicht speziell sie angesprochen), dass wahrscheinlich viele ihrer Produkte von Marken stammen, die Tierversuche machen oder unterstützen, kommt "Na, dann weiß ich ja wenigstens, dass sie für mich nicht gefährlich sind!"
Hingeschrieben sieht der Satz gar nicht so schlimm aus! Er ist es aber.
Ich war dann sprachlos und auch einigen anderen der Gruppe fiel irgendwie die Kinnlade runter.
Vielleicht bewirkt man nichts! Vielleicht essen alle weiterhin Fleisch und tun mich als Spinner ab!
Aber ich weiß, dass die Tofubolognese meiner Freundin den Gästen so gut geschmeckt hat, dass sie ihre nur noch so macht. Die andere kauft tierversuchsfreie Kosmetik/Hygieneartikel, sie hat da so eine App auf dem Handy.
Ich glaube, man bewirkt oberflächlich vielleicht nichts, aber innen drin schon!

Als ich 2008 mal Veganer kennenlernte, fand ich die ziemlich verrückt, aber das Essen hat geschmeckt, ich habe in dieser WG 2 Tage vegan mitgegessen. Es war lecker. Ich habe noch zu Hause gewohnt und Mama hat gekocht, das hielt mich dann davon ab, das überhaupt weiter zu verfolgen.
Und ich war mit 20 einfach überhaupt total unreif bzw. hab mich total von dieser Konsumgeilheit der Gesellschaft mitziehen lassen.
Aber innen drin habe ich ja nie vergessen, dass es diese Veganer in dieser WG gab und dann habe ich sie plötzlich bewundert. In dem Alter schon so einen Weitblick und solch eine Konsequenz.
Die Umstände zu Hause waren allerdings auch das genauer Gegenteil von Vegan.
Ich komme vom Bauernhof, wo wir zwar schon Anfang der 90er aufhörten Landwirtschaft erwebsmäßig zu betreiben (das klingt viel schöner, als zu schreiben "aufhörten Schweine- und Kuhmast zu betreiben), aber eine Kuh blieb und Pferde kamen dazu. Diese Kuh wird gedeckt und bekommt alle 2 Jahre ein neues Kalb, was nach 1-2 Jahren geschlachtet wird.
Meine Klassenkameradinnen haben nie verstanden, weshalb ich unser eigenes Kalb essen konnte, aber das Wissen, dass es ein "gutes" Leben hatte, waren mir Erklärung genug!
Generell habe wir SEHR VIEL Fleisch gegessen. Jeden Tag mindestens ein Mal. Und ich wusste nicht, dass es Familien gibt, die wenig Fleisch essen. Ich kannte eben die Fleischesser und die Vegetarier und ab 2008 auch Veganer, aber niemals kam mir unser Fleischkonsum viel vor.
Leider wurde auch immer viel zugekauft, denn ein eigenes Rind passt nicht in die Truhe, also wurde viel davon verkauft und den Rest des Jahres gab es Fleisch aus dem Supermarkt.
Wieso das so ist, habe ich nie verstanden! Wenn man zu Hause doch sieht, dass es geht mit Ganzjahreswiesenhaltung und Fütterung nur durch selber eingefahrer Silage, wieso kauft man dann Fleisch, von dem man weiß, dass es unter den allerletzen Umständen hergestellt wird? Hergestellt, wie das schon klingt.
Ich war jedenfalls einmal mit beim Schlachter, also die Kuh dorthinbringen und warten bis es vorbei ist, danach habe ich dann 1 Jahr kein Fleisch mehr gegessen. Ich war 13 oder 14, aber es war schon schwierig, den Verwandten beizubringen, wieso ich das mache. Ich denke ich habe gesagt "weil ich nicht mehr will!" War in dem Alter eh meine Lieblingsausrede ;)
Ich habe mich nicht weiter informiert und deshalb hat das auch nur ein Jahr gehalten. Fisch aß ich trotzdem. Und auf dem Grill 2 Mal Geflügel. 
2011 war ich dann noch mal beim Schlachter, allerdings nur beim Zerlegen. Und das ist viel weniger schlimm, als dass lebendige Tier beim Schlachter abzugeben.
Schließlich ist das Zerlegen ja nur noch ein Arbeiten an einem Produkt. Da denkt man nicht mehr an das Tier, sondern nur noch an das Rohprodukt Fleisch. Weitere Gedanken machte ich mir erstmal weiter nicht.

Irgendwie stieß ich im Sommer 2011 dann auf Claudis Blog. Ich las darüber wie sie vegan wurde und fand das plötzlich total spannend. Ich deckte mich bei alles-vegetarisch mit einigen Dingen ein, ich wollte "vegan" durchziehen.
Allerdings zeigte Flo starke Reaktionen auf Sojaprodukte und der ist ja eh etwas gestraft mit Neurodermitis, Kernobst-, Nuss-, Tierhaarallergie. Damit blieb es dann beim Versuch.
Wir kauften ab September nur noch Fleisch beim Schlachter und auch eher nur noch 2-3 Mal die Woche, in dem Sommer hatten wir derart viel gegrillt, dass wir es nicht mehr sehen konnten. Sojamilch kaufte ich mir weiterhin, Flo vertrug es ja nicht, aber auch vorher gabs bei uns sehr selten Milch und Eier wurden eher schlecht als aufgebraucht.

Nach Weihnachten waren wir 5 Tage in Berlin und suchen den Veganz auf, aßen Vöner und waren ganz begeistert. Es scheiterte zu der Zeit bei Flo auch eher nur am Kochschinken morgens auf dem Toast. Ich hätte ohne gekonnt, aber wenn es schon mal da ist...
Ich habe dann vorgeschlagen, mal eine Woche kein Fleisch und keine Wurst zu essen, damit wir mal Aufstriche, Marmeladen und Co aufbrauchen können.

Nach einer Woche sagte Flo: "Ich will damit weitermachen!"
Im Februar entschied ich, zu Hause nur noch vegan zu kochen.
Außerhalb war es unangenehm das zu sagen. Ende März jedoch, beim ersten Grillen, erzählte ich es meinen Eltern, die es dann Oma/Opa erzählten... naja, so ging es dann durchs Dorf.
Flo machte zu der Zeit immer 14 Tage zu Hause mit, die anderen 14 Tage war er arbeiten und dort gabs dann alles, aber kein Fleisch.
Im Sommer 2012 las er dann Tiere essen und die China Study und seitdem is(s)t er auch vegan unterwegs.
Jetzt läuft es so, dass ich ihm immer einige Dinge raussuche, die er auch im Hotel einfach zubereiten kann, wie z.B. so Reispfannen von davert oder Nudeln mit Tomatensoße. Er hat immer eine kleine Kochplatte und einen Topf dabei, sowie eine kleine Auswahl an Gewürzen etc.
Ich finde es auch wichtig, dass er kochen kann, dann lege ich sonntags öfter die Beine hoch ;)
Aber mal ehrlich, es kann doch nichts schöneres geben, wenn man weiß wie man Lebensmittel zubereiten kann, Ideen hat, wie es noch besser schmecken könnte und einfach Ahnung von dem hat was man tut.
Ich bin jedenfalls stolz auf meinen kleinen Koch und auch seine Kollegen beneiden ihn!
Die gehen nämlich immer in die Kantine, wo lieblos zubereitetes Essen auf sie wartet.
Und nun zu seinen früheren Allergien/Unverträglichkeiten: weg!
Daher ist auch seine Argumentation oft, dass er es der Gesundheit zuliebe tut. Ist ja auch ein Teilaspekt,
aber seine Kollegen kann er mit Ethik nicht beeindrucken.

Ich glaube, das wird nun einfach so ein Post, das Oster-Special kommt hinterher, es ist ja nun doch etwas aus dem Ruder gelaufen ;)
Aber gut, dann habe ich das alles mal festgehalten!

Was ich aber auch noch erwähnen wollte. Im Gegensatz zu oben genannter "Freundin" gibt es noch so liebe Menschen, die Ostern extra für uns einen Apfelkuchen mit Banane im Boden statt Ei gebacken haben, der so wunderbar war, dass wir ihn zu 4. aufaßen und der Rest ihrer Verwandschaft hatte nur gekauften Kuchen. Ha!
Nach dem Osterbrunch bei Cakes n Treats war das ein toller Abschluss.

So, nun bereite ich mal das Oster-Special-Posting vor.
Irgendwie bin ich jetzt wieder in Blog-Laune. Das ist komisch! Ich habe noch sooo viele Bilder, die ich posten könnte und dann jammer ich wieder, dass ich keine Zeit habe ;)







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