Donnerstag, 18. April 2013

Vegan Wednesday





Julia sammelt diese Woche. Danke!

Mein Mittwoch begann ganz langweilig mit Kartoffelbrot mit Kräuterbutter.
Manchmal scheint es mir als koche ich etwas zu einem besondern Anlass und von den Resten ernähre ich mich noch die halbe Woche.
Samstag waren wir auf einem Geburtstag eingeladen und haben einiges zum Buffet beigetragen, sonst wären wir bei Krustenbraten mit Tzaziki wohl hungrig nach Hause gegangen. Dennoch mussten wir vorbereiteten Tofubällchen schnell an unseren Tisch holen, sonst wäre sie wohl auch verputzt gewesen und zwar nicht von uns. Schien zu schmecken, als jemand dann meinte, dass es ja Tofubällchen seien, sah man schon einige skeptische Stirnrunzler. Tzzzz...

Die Kräuterbutter (Alsan) war jedesfalls so ein Rest, der sich bis gestern hielt, da Flo sich Montag verabschiedete und erst gestern Nachmittag zurückkam. Wenn man dann so ein Teilzeitsingle ist, fällt mir auf, dass man gar nicht so viel essen kann wie man gerne möchte, zumal alleine essen auch irgendwie doof ist, ich Leute, die immer jede Sojafaser rausschmecken wollen und alles nur vergleichen aber auch nicht unbedingt dabei haben will!



Obwohl es ziemlich frühlingshaft ist, sieht mein Foto aus wie im November geschossen. Macht aber bei eher langweiligem Essen auch nichts :)















Damit es unfrühlingshaft weitergeht, gabs zum Mittag DAS Weihnachtsessen schlechthin.
Zumindest kenne ich diese Tradition von vielen. Rouladen mit Rotkohl!
Tschuldigung, konnte ja keiner ahnen, dass das Wetter mal länger schön bleibt! Als ich Montag im Laden vorm Rotkohl stand und nach draußen schaute, regnete es, daher kam er dann mit.
Dazu sei nun auch gesagt, dass ich früher gar nicht so gerne Rouladen aß, obwohl sie gemeinhin als Delikatesse galten und ich neidische Freunde hatten, weil es die bei uns öfter (6 Mal im Jahr vielleicht) gab. Mir war das Fleisch zu trocken und ne Gewürzgurke hatte allenfalls was in Kartoffelsalat zu suchen. Ich dealte mit meinem Vater, der meine Roulade bekam und ich ein paar Kartoffeln + Soße von ihm. Fand ich gut!
Um Weihnachten herum las ich allerdings viel von der Wheaty-Roulade und auch von selbstgemachten aus Big Steaks, da war dann meine Neugier geweckt, aber irgendwie hat es nie hingehauen.

Gestern war das eigentlich Highlight allerdings ein anderes. Ich bekam einen neuen Herd.
Und darauf wollte ich ein Festessen kochen. Da Flo sich allerdings nicht meldete, wann er denn genau zurücksei, fing ich schon einmal an, vorzubereiten und der alte Herd war noch einmal in Gebrauch. Den Rotkohl kochte ich noch auf dem alten Kochfeld, die Rouladen briet ich auch darauf an, aber gegart habe ich sie dann im neuen Ofen.
Einerseits ein Abschiedsessen für den Alten und ein Begrüßungsschmauß für den Neuen.
Da passt dann doch sowas wie Rouladen ;)




Also Winteressen ist echt unfotogen. Manchen mag jetzt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Mir nicht. Auf Fotos steh ich total auf frische, leuchtende Farben!













Jetzt aber mal zu den Rezepten.
Ich orientierte mich bei beiden Rezepten an Jerome Eckmeier.

Rotkohl:
Waschen, Strunk raus, schmale Streifen schneiden. Rein in einen Topf. Übergießen mit Orangensaft (frisch gepresst+Fruchfleisch), Weißweinessig und Rotwein (hatte keinen Portwein, nahm also das Doppelte an rotem Wein). Das ließ ich von Dienstag abend bis Mittwoch mittag stehen und marinieren.
Ich habe 1,5 Zwiebeln halbiert und dann in dünne Scheiben geschnitten und in Crunchy Schmelz (Hauptbestandteil Palmfett, toll... aber das ist ein anderes Thema) angebraten. Kleingewürfelten Apfel dazu, mit Vollrohrzucker karamellisieren lassen. Dann zu dem durchmarinierten Rotkohl in den Topf schütten. Ein Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer, etwas Zimt (die anderen Gewürze hatte ich alle nicht) dazu. Köcheln bis zur gewünschten Konsistenz. Dann nochmal mit Salz, Pfeffer abschmecken. Bei uns wurde es erst richtig rund mit ein bisschen Vollrohrzucker (passte gut zum karamellisierten Apfel).

Rouladen:
4 Big Steaks in Brühe aufkochen, ausdrücken.
Zeitgleich Räuchertofu in dünne Scheibchen schneiden und in Öl knusprig ausbraten.
Gewürzgurken und Zwiebel dünn schneiden.
Steaks mit Senf bestreichen und mit Gurke, Zwiebel, Räuchertofu belegen, salzen, pfeffern und dann einrollen und mit Garn zubinden.
Außen noch einmal mit Senf einschmieren und in Öl rundherum scharf anbraten.
Achtung, wenn ich wie wir keinen Decken für die Pfanne habt, es spritzt füchterlich und ist ziemlich heiß!

Rouladen in eine Auflaufform geben.

Soße:
In der Pfanne nun eine Zwiebel (gehackt) und Knoblauch (gehackt) anbraten, Champignons (frisch, in Schneiben geschnitten) und Möhren (gewürfelt) dazu. Nach einiger Zeit Tomatenmark dazu, etwas schmoren, dann mit Rotwein und der Brühe (vom Sojasteak aufkochen) ablöschen. Salzen, pfeffer, Paprika- und Currypulver dazu sowie etwas Sojasoße und ein Lorbeerblatt. Auf jeden Fall abschmecken, da merkt man dann oft, ob noch was fehlt.

Soße über die Rouladen geben und alles für 30 Min bei 180 Grad in den Ofen.


Puh, das war bisher wohl das längste Rezept :)
Wir haben beide eine Roulade mit Rotkohl geschafft, es war also sehr sättigend.

Geschmeck hat mir am besten die Soße, gefolgt vom Rotkohl und dann kam die Roulade. Muss ich nicht mehr machen. Für mich lohnt sich der Aufwand einfach nicht!


Zum Abendessen gabs dann mal hier ein paar Salzstangen, Chips und Naschkram, da ich den Abend vor dem Zeichenprogramm und Flo bei der Feuerwehr verbrachte.

Und ich nutzte dann erstmals das neue Kochfeld für Rocher (zumindest für die Kouvertüre, die Nougatmasse schmolz auch noch auf dem alten Herd)
Ein gelungenes Fest also um den alten zu verabschieden und den neuen willkommen zu heißen ;)

Die Rocher sind klasse und ich bin froh, dass ich gleich die doppelte Menge gemacht habe, denn ich hatte noch ein Stück Schichtnougat (vom Weihnachtsmarkt !!! in Münster) und wo wir schon mal beim Thema Weihnachtsessen waren...




Da ich nie gehackte Haselnüsse finde, habe ich gehackte Mandeln benutzt.

Carola hat Recht, lieber nicht zu groß machen, ist aber gar nicht so leicht, mit klebrigen Patschehänden nicht die Geduld zu verlieren ;)











Und jetzt zeige ich Euch noch meinen neuen Herd.



Der ist toll. Neu hätte ich mir das allerdings nie geleistet. So hatten wir Glück, dass eine Vitaldampffunktion kaputt ist und der Ofen vorher meinen Eltern gehörte. Bei der Reklamation (5 Jahre Garantie, das letzte Jahr lief gerade) wurde festgestellt, dass ein Elektroteil kaputt ist. Meinen Eltern wurde dann für 700 Euro ein neues Gerät angeboten und sie nahmen das dann zähneknirschend an, denn die Reparatur vom Fachmann mit Teil wäre fast so teuer. Die Entsorgung* hätte auch noch einmal gekostet.
Beim Einbau des neuen Ofens meiner Eltern ist dann aufgefallen, dass der Elektriker beim letzten Mal wirklich Mist gebaut hat und ein paar unisolierte Kabel o.ä. hinten am Ofen hingen. Ziemlich gefährlich also und lt. des neuen Technikers auch Grund für die beschädigte Vitaldampffunktion. Und ein Grund die 700 Euro zu erstatten!


*Entsorgen? Einen hochwertigen Ofen, der erst 4 Jahre alt ist? Nee! Flo checkte die Lage kurz, schnappte sich den Ofen und reparierte ihn kurzerhand. Bzw. ist der Vitaldampf im oberen Temperaturverbrauch nicht voll funktionstüchtig, was dann das Fleisch nicht so zart macht. Ach, naja... das ist für uns ja total egal :)

Dann fehlte uns natürlich noch ein Kochfeld. Ich liebäugle schon immer mit Gas, da wir am Campingplatz (wir haben so ein Dauerplatz, an dem wir im Sommer viele Wochenenden verbringen) auch mit Gas kochen.
Wie es der Zufall will haben wir bei ebay Kleinanzeigen ein schönes gebrauchtes (nicht die Hoffnung aufgeben, bis uns was wirklich gut gefällt, steht der Ofen auch schon mal einen Monat unten in der Waschküche und wartet darauf eingebaut zu werden!) gefunden, welches einen unschlagbaren Preis hatte. Leider ein paar Hundert Kilometer entfernt und Flo war in Bremen. Ich hab davon ja keine Ahnung, also gab es nur die Option Flos Kollegen, der in der Nähe wohnt vorzuschicken (der liebe Kerl hat schon einmal Stühle für uns durchs halbe Land geschafft, das war auch so ne Hauruckaktion!). Er hat sich das Kochfeld angeschaut und da er selber mit Gas kocht, war er unser Experte im Außendienst. Erst hat er uns natürlich verarscht und erzählt, dass es total siffig sei und er es nicht mitgenommen habe, aber ich roch den Braten sofort.
Mit 190 Euro fürs Kochfeld, 50 für die Gasflasche inkl. Pfand und ein paar Stunden von Flos Zeit eine super Sache!

Unser alter Herd hat auch ein neues zu Hause gefunden, denn bei den Nachbarn meiner Eltern sind Herdplatten kaputt gegangen. WINWINWIN für alle!


Der ist genau so alt wie die Wohnung (Baujahr 1988) und funktioniert immer noch tadellos! Hätte ich keinen Flo hätte ich nur so alte Geräte, ohne viel Elektrik!




Und jetzt ein Bild in Action.


Ich bin immer ganz verzückt, wenn die Gasflamme angeht und ich nicht mit dem Feuerzeug vorzünden muss (das ist am Campingplatz so), denn davor habe ich immer etwas Angst.













Außerdem dachte sich Julie, wenn die halbe Küche schon einmal auseinander gebaut wurde, mache ich doch auch mal unter der Küchenzeile sauber.






Danke, kleine Katze!
Sie wollte den Kopfschmuck auch etwa eine Stunde lang nicht mehr ablegen!













Gabs bei Euch auch Feste? Bergfeste, immerhin war Mittwoch! Ich bin gepannt. Ein paar Beiträge hab ich auch schon gelesen!

1 Kommentar:

  1. Ganz toller VW-Beitrag und sehr sympathisch!
    LG von Doris, der Anemone

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